Mytherine - Epic Death Metal from Berlin, Germany

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Lord of Mountains review @ bleeding4metal.de 2025

Das deutsche Melodic Death Metal-Quintett MYTHERINE aus Berlin veröffentlichte am 14.11.2025 ihr zweites Album “Lord Of Mountains”. Zehn Jahre lagen zwischen ihrem Debütalbum “Dawn Of A New Era” und “Lord Of Mountains”. Es gab zwar zwischenzeitlich neue Songs und auch eine EP, dennoch war es bis 2024 recht still um die Truppe und auch Besatzungswechsel haben mit Sicherheit ebenfalls ihren Tribut gefordert. Aber gut Ding will bekanntlich Weile haben.

Das sehr schöne Logo aus dem Hause Wappenschmiede passt sich wunderbar dem epischen Artwork an und ergibt zusammen ein rundes Bild und macht durch seine Optik Lust auf mehr. Die äußeren Zeichen sind also mehr als gut, aber am Ende des Tages muss natürlich die Musik überzeugen. “Lord Of Mountains” enthält 11 Songs, wobei zwei dieser Songs einen Prolog und eine Epilog darstellen. Zusammen kommt man dann auf eine stattliche Laufzeit von über 50 Minuten. Wie eingangs erwähnt kann man MYTHERINE definitiv den Melodic Death Metal-Stempel aufdrücken, aber sie nur als eine Melodic Death Metal-Truppe zu bezeichnen, wird der Band nicht ganz gerecht, denn es gesellen sich auch Epic- und bisweilen auch Black Metal-Anleihen zur Musik dazu.

Das Intro ‘Prologue’ mit seinen Naturgeräuschen und Akustikgitarren schafft es, eine dichte und spannende Atmosphäre zu erzeugen, die perfekt zum Artwork passt und dessen Stimmung hervorragend in die Musik transportiert, stark! Im letzten Drittel wird die Stimmung deutlich bedrohlicher und düsterer, so wundert es nicht, dass es mit dem folgenden ‘Firna’ dann auch gleich richtig zur Sache geht. Starke Riffs, fiese Growls, donnernde Drums im Hintergrund, aber spürbar agierende Synthies übernehmen das Zepter und MYTHERINE präsentieren sich mit stolzgeschwellter Brust. Zur Hälfte hin gibt es noch ein mörderisches Solo, dass jeden Melodic Death Metal-Fan problemlos erfreuen sollte.

Der folgende Titeltrack ‘Lord Of Mountains’ ist deutlich ruhiger, aber dafür epischer als ‘Firna’ und zeigt eben die Epic Metal-Schlagseite der Band, ohne dabei aber kitschig oder pathetisch zu wirken. Auch das Härtelevel ist nach wie vor auf einem guten Level. Die etwas zurückhaltenden, aber dafür melodischen Gitarren stehen der Atmosphäre gut zu Gesicht und unterstützen mit den Synthies die starke Performance des Sängers.

Diese beiden Songs sind gute Hörbeispiele und geschickt am Anfang des Albums platziert, da sie die Bandbreite der Musik gut präsentieren. Dennoch gibt es noch ein paar Songs, die ebenfalls Anerkennung verdienen, wie ‘Return Of The Giants’, der mit harten Riffs und starken Drums überzeugt und zwischendurch ordentlich groovt. Im letzten Drittel wird’s dann in der Melodieführung noch mal deutlich epischer als zu Beginn und auch die Bassgitarre darf im Sound glänzen. Wer verzweifelt nach Schlagzeugsoli sucht, wird mit ‘As Light Fades’ fündig, das kann nämlich wirklich was!

Dem Songnamen ‘Sinister God Rising’ entsprechend gibt es noch mal voll auf die Zwölf, starke Leadgitarren, tolles Solo, hervorragender Gesang und packende Atmosphäre.

Die letzten drei Songs ‘In Freezing Darkness’, ‘Gorfirnods Curse’ und ‘Lord Of Mountains Pt. II’ fahren dann nochmals die gesamte Bandbreite des MYTHERNIEschen Sounds auf und machen quasi das, was ‘Firma’ und ‘Lord Of Mountains’ zu Beginn des Albums bereits taten: gebündelt zeigen, was man kann.

Mit ‘Blackened Skies’ gibt es ein ganz nettes Instrumental zwischendurch, bei den ersten Hördurchläufen sicherlich spannend und im Albumkontext auch sinnvoll, das Album wäre ohne den Song aber auch nicht schlechter. Das Gleiche gilt für mich auch für den ‘Epilogue’, definitiv nicht schlecht, aber mehr leider auch nicht.

Der Sound des Albums verdient abschließend ebenfalls Anerkennung, die Gitarren klingen fantastisch, das Schlagzeug und der Bass besitzen ordentlich Druck, die Synthies ordnen sich sinnvoll ein und unter und die starken Vocals dominieren das Bild.

MYTHERINE hauen nach zehn Jahren Wartezeit mit “Lord Of Mountanis” ein amtliches Melodic Death/Epic/Black Metal-Album raus, das Fans der Genres und Fans von IN FLAMES, DISSECTION und AMON AMARTH mehr als zufriedenstellen sollte. Auch wenn sich das Intro, Outro und das Instrumental recht schnell abnutzen, ist der Rest des Albums stark genug, um immer noch eine 8/10 zu rechtfertigen.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
Review von: ReviewRalle